Die wunderschöne Stadt Lausanne besitzt mitten in ihrem Herzen Freifläche, auf der man Römische Ruinen anschauen kann. Es handelt sich um Überreste des Römischen Vicus Lousonna. Die ehemalige Siedlung lag damals am Ufer des Genfersees und war wohl ein wichtiger Umschlagplatz für Güter in der Region. Die Römer bevorzugten den Transport von Gütern auf dem Wasser statt auf dem Landweg, da es deutlich preiswerter war.
Ungefähr 1500-2000 Einwohner zählte Lousonna damals. Die Siedlung erstreckte sich über ca. 1 Kilometer entlang des Seeufers. Gemäss den Informationstafeln vor Ort wurde der Ort von Aventicum (Hauptort der römischen Civitas Helvetiorum im Schweizer Mittelland) aus verwaltet.
Was man vor Ort sieht
Von der Stadt ist nur ein kleiner Teil ausgegraben. Jener Teil, der ausgegraben ist, ist aber spannend zu begehen. Im Zentrum der Anlage stand die Römische Basilika. Man sieht noch die Pfeiler der Säulenhalle und die Büros die von aussen her zugänglich waren. Da das ganze Gebäude freigelegt wurde, erkennt man gut die schiere grösse dieser Basilika. Man muss sich immer vor Augen halten, dass Lousonna keine Grossstadt war. Ebenfalls ist der Grundriss eines Gallorömischen Tempels und die Grundrisse einiger Gebäude sichtbar.
Am spannendsten aber fand ich die Hafenanlage. Bisher habe ich keine ausgegrabene Hafenanlage gesehen. Allgemein ist es sehr schwer, Informationen zu Römischen Hafenanlagen zu kriegen, die an Binnengewässer lagen.
Das ehemalige Seeufer, das unterdessen weit entfernt liegt, wird mittels eines Teichs dargestellt. Auf dem Bild sieht man eine leicht nach links abfallende Steinrampe. Diese ging ins Wasser und ermöglichte somit das Beladen von kleineren Schiffen. Vor Ort spührt man regelrecht die Geschäftigkeit, die es vor Ort wohl gegeben hat.
Römermuseum Lausanne
Von den Ausgrabungen bis zum Römermuseum sind es nur knapp 5 Minuten Fussweg. Der EIntrittspreis ist für Schweizer Verhältnisse recht günstig. Das Museum ist aber auch nicht sonderlich gross. Erbaut wurde das Museum über der Ausgrabung eines Römischen Wohnhauses, in dem sehr wohlhabende Einwohenr gewohnt haben mussten. Man sieht eine schöne Rekonstruktion des ausgegrabenen Teils von Lousonna. Zudem einige Amphoren und andere Gegenstände, die man gefunden hat. Im Garten gibt es noch einen Römischen Kräutergarten. Da mich Römische Gärten nicht wirklich interessieren. habe ich diesen ausgelassen und kann daher auch nichts darüber berichten.
Lohnt sich ein Besuch?
Ja. Die Ausgrabungen sind nicht ganz so spektakulär wie in Avenches oder Augusta Raurica, man sieht dafür aber sehr viel. Das Museum ist ganz ok. Auch wenn ich nichts gesehen habe, dass ich nicht schon in anderen Museen sah (ausser dem aussergewöhnlich schönen Stadtmodell).
Überblick
| Standort | Google Maps Link |
| Sehenswert | Ausgrabungen: Ja, Museum: Ja |
| Was sieht man | Viele Mauerresten und ein Mosaik (an der Strasse). Im Museum Funde aus der Siedlung. |
| Verweildauer | 30 Minuten (Aussen), 15 Minuten (Museum) |
| Parkplätze | Sehr viele bei den Ausgrabungen. |
| Website | https://www.lausanne.ch/vie-pratique/culture/musees/mrv;jsessionid=876DFDDF64001AD013D614AF8205F753 |
| Eintritt | Aussen: kostenlos, Museum: Siehe Webseite |
