Bei meinem Besuch in Avenches hat mich das Theater nicht mehr aus dem Bann gelassen. Obwohl ich das Theater in Orange gesehen habe bzw. im Theater in Augusta Raurica sass – irgend etwas hat mich total fasziniert. Gleich nach meiner Heimkehr baute ich das Theater in 3D nach.
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Orientiert habe ich mich fast exakt am Grundriss des Theaters und an der 3D Visualisierung auf der Webseite von Aventicum.org [hier klicken]. Die Höhe des Theaters bzw. die Dekoration der Aussenmauer entspringen meiner Fantasie. Die Steinfassade war aber teilweise aus gelblichen Steinen. Das habe ich so im Modell natürlich übernommen. Auf dem Grundriss habe ich die Sitzreihen nachgebaut, wobei eine Sitzreihe genau so hoch ist wie mein angewinkeltes Bein. Da ich etwa so klein wie ein durchschnittlicher Römer bin, sollte die Höhe ungefähr stimmen.
Die Rückseite des Theaters entspricht nicht ganz der Tatsache. Das Theater wurde in einen Hang hineingebaut. Da dies aber im Spiel nicht gut realisierbar ist, habe ich es als freistehendes Theater gebaut. Freistehende Theater waren bei den Römer möglich. Die Griechen kannten jedoch keine freistehenden Theater, sondern bauten ihre Theater immer in einen Hang hinein.
Würde das Theater heute noch an Ort und Stelle stehen, würde es ungefähr so aussehen:
Als Spieler kann man im Spiel das Theater auch aufwerten. So kann man Sonnensegel installieren, um die Zuschauer vor der Sonne zu schützen oder man kann ein imposantes Bühnenbild kaufen.
Das Bühnenbild (scaena) hatte in der Regel drei Türen, welche die Schauspieler nutzen konnten. Aber nicht alle Theater hatten eine gewaltige scaena wie man sie z.B. im französischen Orange noch heute bestaunen kann. Im gallorömischen Gebiet des Imperiums, also dem Teil des heutigen Nordfrankreich, der Schweiz und Teilen Südwestdeutschlands fehlte dieses Bühnenbild häufig. Denn auf der gegenüberliegenden Seite befand sich in der Regel ein Tempel. So konnte man als Theaterzuschauer auch Tempelprozessionen beiwohnen, weil eben das Bühnenbild gefehlt hat.
Griechische Theater unterscheiden sich auch in der Form etwas. So sind römische Theater in der Regel Halbkreise, wogegen griechische Theater eher die Form eines Hufeisens haben.
Am Model habe ich ungefähr 1 Jahr gearbeitet. Immer wieder etwas hinzugefügt, verbessert und abgeändert.
Der nächste Schritt ist nun das Hinzufügen der Schauspieler und Zuschauer. Ich lese aktuell gerade ein kleines Buch über Theaterkunststücke. Mal schauen, ob ich die dann auch im Spiel zumindest Ansatzweise einbauen kann.