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So entsteht ein Gebäude

Kleineres Stadthaus

Hier erfährst du, wie ein Gebäude von A-Z entsteht.

Ideenphase

Zuerst überlege ich mir, für welche der verschiedenen Bevölkerungsstufen ich das Haus kreieren will. In diesem Fall für die Stufe 2. Es soll also nicht wie eine Lehmhütte aussehen, aber auch nicht zu prächtig erscheinen. Nun suche ich in diversen Büchern, die ich gekauft habe, nach Abbildungen, recherchiere bei der Google© Bildersuche oder bei Pinterest und orientiere mich an den diversen Fotos, die ich von diversen Ausgrabungen gemacht habe. Eine Skizze zeichne ich nicht auf. Ich habe das Gebäude im Kopf bereits vor mir.

3D MODELL ERSTELLEN

Das 3D Modell wird in Blender erstellt. Blender ist ein kostenloses 3D Programm, dass an anderer Stelle noch genauer erklärt wird.

Als erstes erstelle ich das 3D Modell. Ich beginne mit einer groben Gebäudestruktur.

Die Gebäude sollen organisch aussehen. Daher designe ich die Grobstruktur so, dass so aussieht, als ob das Gebäude über die vergangenen Jahre erweitert wurde.

Basierend auf diesem Modell beginne ich nun die Grundstruktur etwas zu verfeinern.

Durch die Dachstruktur habe ich nun ein gutes Bild davon, wie das Gebäude aussehen wird. Bis zu diesem Teilschritt, habe ich bereits eine Stunde Aufwand gehabt. Das Modellieren benötigt nur ca. 20 Minuten Arbeit. Aber da ich immer wieder die Winkel der Dächer angepasst habe, hat es dieses Mal etwas länger gedauert.

Erste Details kommen hinzu. Die Arkaden, welche zur Strassenseite hin schauen, sind eingefügt. Ich werde diese Säulen später noch ersetzen, da sie zur Zeit nur als Platzhalter fungieren.

Weitere Details kommen hinzu. Immer wieder sehe ich auf Abbildungen, dass die Römer Möbel über einen Kran in die oben gelegenen Gebäude gehievt haben. Einen solchen Kran habe ich nun ebenfalls eingebaut.

Die Wände haben die Texturen bekommen. Wie auf unzähligen Abbildungen ersichtlich, haben die Römer dieses rot/weisse Design an den Wänden. Als Beispiel habe ich das Museum in Augusta Raurica genommen. Es wurde genau so verputzt.

Museum in Augusta Raurica

Auch bei der Römerbarake in Vindonissa ist dieser rot/weisse Verputz ersichtlich. Hier ist aber der weisse Bereich verglichen mit dem roten Bereich viel grösser.

Römische Barake in Vindonissa

Die obere Etage soll etwas ärmlicher wirken. Dort hatten die Hausbesitzer kein Geld mehr für einen schönen Verputz. Daher ist hier die Ziegelwand sichtbar.

Da ich keine Ausbildung zum Designer habe, lerne ich mit jedem Objekt dazu. Ich habe gemerkt, dass die Gebäude künstlich wirken, wenn die Katen jeweils gerade sind. Ich habe dieser Technik selber den Namen „Kantenbrechen“ gegeben. Ich habe keine Ahnung, ob es für diese Technik einen richtigen Namen gibt, aber das Endresultat sieht massiv besser aus, wenn die Kanten gebrochen sind. Das Beispiel unten zeigt, dass rechts die Kanten durch einzelne Ziegel gebrochen werden.

Kanten brechen

Nun wurde das Haus im Innenhof designt. Es wird im Spiel als Upgrade verfügbar sein. Der Spieler kann jedes Gebäude erweitern und daher besser machen. Bei diesem Gebäude kann er das Holzhaus in den Innenhof bauen, um mehr Platz für die Bewohner zu schaffen.

Der Unterschied ist nur klein, aber die ersten Details kommen dazu.

Nun wurden die Löcher für die Fenster ausgeschnitten. Ich habe bewusst aus Sicherheitsgründen die Fenster im Erdgeschoss klein gemacht. Ebenfalls ist im Innenhof eine Mauer statt des Holzhauses sichtbar. Wenn der Spieler das Haus einfach so baut, ist die Mauer im Innenhof sichtbar. Erst nach dem Gebäude-Upgrade ist das Holzhaus anstelle der Mauer in Innenhof.

Die Römerbaracke in Vindonissa inspirierte mich, diese kleinen vergitterten Fenster einzubauen.

Die Fenster haben nun Jalousien bekommen und die Fenster im Erdgeschoss wurden vergittert.

Das Modell ist fertig. Bis hierher hatte ich ca. 5 Stunden Arbeit. Die schwarzen Flächen unter den Fenstern und auf dem Dach werden später im Spiel sogenannte Decals sein. Der Spieler sieht dort verschmutzte Flächen.

Baustellen

Obwohl das Gebäude fertig konstruiert ist, gibt es im Spiel auch Gebäude, die gebaut werden. Das bedeutet, dass jedes Gebäude auch als Baustelle existiert. Jedes Gebäude hat mindestens vier Baustellenstufen. Einige Gebäude, insbesondere grössere Gebäude, haben mehrere Baustellenstufen.

Baustellen erstelle ich indem ich das fertige Gebäude zurückbaue bzw. reduziere. Das heisst, das Gebäude wird immer mehr reduziert, bis es am Schluss nur noch die Baugrube enthält. Der Spieler sieht anschliessend die Baustelle genau umgekehrt. Das bedeutet, er sieht zuerst die Baugrube und das oben gezeigte Bild kurz vor der Fertigstellung.

Die erste Etage ist bereits komplett abgetragen. Ich habe festgestellt, dass Baustellen anschliessend im Spiel realistischer wirken, wenn diese aus vielen Holzbälken bestehen.

Nur noch das Erdgeschoss ist vorhanden.

Die „Baugrube“ ist erstellt. Man sieht aus dieser Perspektive die Details nicht so gut. Berge von Ziegelsteinen, Holzbalken und Bauschutt liegen herum. Die animierten Baustellenarbeiter kommen dann erst im Spiel dazu.

Feinschliff

Nun kommt das Gebäude in Unity3D als FBX Datei. Dort kommen dann die finalen Materialien/Texturen auf das Gebäude, so dass es realistisch wirkt. In Unity werden dann ebenfalls noch Dekorationselemente hinzugefügt wie z.B. Kaminrauch, Fässer, die im Innenhof stehen etc. Wie ein Gebäude in Unity präpariert wird, werde ich in einem späteren Blogpost zeigen. Ihr wollt live dabei sein und das Endresultat sehen? Dann abonniert meinen YouTube-Kanal, auf welchem ich euch spannende Videos zur Spielentwicklung zeige und lest meine Blogs. Im nächsten Blog zeige ich euch, wie ein Backofen entsteht.

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